Erfolge im virtuellen Motorsport

Realen Sport in einen eSport umzuwandeln, also ihn in die digitale Welt zu adaptieren, polarisiert. Doch an Professionalität mangelt es dem SimRacing, wie die digitale Version des Motorsports genannt wird, nicht. Diese Erfahrung durften auch Kurt Wiegand und Jannik Mahl vom SCS Herxheim dieses Jahr machen, als sie beide zum ersten Mal beim ADAC SimRacing Cup an den Start gingen.

Motorsport-Erfahrung haben sie Beide. Kurt Wiegand fährt seit seinem fünften Lebensjahr erfolgreich Kart, Jannik Mahl ist zusätzlich zu seiner Kart-Erfahrung seit 2016 im Rallyesport aktiv. Dennoch war SimRacing für beide eine völlig neue Erfahrung.

Der ADAC SimRacing Cup bietet hierfür einen angenehmen Einstieg. Gefahren wird vom heimischen PC aus und neben einer kleinen Teilnahmegebühr wird lediglich der Besitz der Simulationssoftware und eines PC-Lenkrads gefordert. Besonders im Vergleich zur realen Variante ist der digitale Motorsport daher sehr kostengünstig und soll möglichst jedem Motorsportfan eine Teilnahme ermöglichen. Genutzt wird die Simulationssoftware „iRacing“. Die Strecken in dieser wurden aus der Realität per Laser gescannt, sodass alle Abstände, alle Randsteine und Bodenwellen ebenso wie in der echten Welt vorhanden sind. Die Fahrzeuge mit ihren Spezifikationen und Einstellmöglichkeiten sind dabei ebenso vorhanden wie eine Simulation von Treibstoff- und Reifenverbrauch sowie Fahrzeug-Schäden und Kollisionen. Nicht umsonst nutzen viele professionelle Rennfahrer bereits seit Jahren die digitale Welt als Vorbereitung für den realen Wettkampf.

Die identischen Mazda MX5 Cup Fahrzeuge sorgen für unzählige Rad-an-Rad-Duelle

Der Cup erstreckt sich über eine ganze Saison in sechs Läufen mit jeweils zwei einzelnen Rennen von je 30 Minuten. Alle Läufe werden live über das Internet kommentiert übertragen. Gestartet wird die Saison jedoch zunächst bei einer großen Qualifikation, da die mehr als 140 Teilnehmer ihrer Fahrleistung nach geordnet in verschiedene Klassen unterteilt werden sollen. Insgesamt stehen fünf Klassen bereit – von den Junioren (ab 12 Jahren), über die Einsteiger, bis hin zu Liga 3, 2 und 1.

Der 15-jährige Kurt Wiegand sicherte sich einen Platz in der Liga der „Einsteiger“. Dort traten die Teilnehmer mit Mazda MX5 Cup Fahrzeugen gegeneinander an. Jannik Mahl qualifizierte sich für die Liga 2, welche nach dem Vorbild der realen ADAC GT4 Germany durchgeführt wird. Hier wird mit den ca. 450 PS starken GT4 Fahrzeugen verschiedener Hersteller gefahren.

Zum Teilnehmerfeld gehört neben dem Porsche auch der McLaren 570S GT4 (links)

Kurt steigerte sich von Rennen zu Rennen deutlich und kämpfte gegen Ende der Saison oftmals um die Podestränge. Beim Rennen im amerikanischen Daytona sicherte er sich nach einem engen Duell sogar den Sieg. Mit Rang 11 von 21 Teilnehmern zeigte er eine starke Leistung in seiner Debut-Saison. Auch Jannik fand schnell den Anschluss im großen Teilnehmerfeld und erreichte mit insgesamt drei Podestplätzen und einem Sieg im niederländischen Zandvoort Gesamtrang 6 von 33 Teilnehmern der Liga 2.

Bereits Ende November startet die Winter-Saison des ADAC SimRacing Cup, bei dem die Piloten des SCS Herxheim ihre gesammelte Erfahrung nutzen werden, um für noch bessere Platzierungen im digitalen Motorsport zu kämpfen.

Text und Bilder: Jannik Mahl

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